Wenn man über das inzwischen leere, mit Unkraut bewachsene Gelände blickt, ist es schwer vorstellbar, dass hier vor etwas mehr als einem halben Jahr noch fast 10 000 Menschen lebten. Ich kehrte nach Calais zurück, um zu sehen, was sich seit der Räumung des Dschungels, des illegalen Flüchtlingslagers neben dem Tunnel nach England, verändert hat. Als ich auf dem Hügel stand und das ehemalige Lager überblickte, stellte ich mir vor, wie es Ende Oktober letzten Jahres aussah. Das Lager brannte an mehreren Stellen. Dunkle Rauchwolken erfüllten die Luft. Einige Flüchtlinge packten ihre letzten Habseligkeiten zusammen, während die Polizei in Massen das Gelände durchkämmte. Während die Bulldozer bereit waren, ihre Häuser dem Erdboden gleichzumachen, wurden die 8 500 Flüchtlinge wie eine Herde Tiere in einen großen, kühlen Schuppen getrieben, der vorübergehend als Sortierzentrum eingerichtet worden war. Anschließend werden sie in Bussen in verschiedene Städte Frankreichs gebracht. Sie verabschieden sich von ihrem Traum 'England'. Von diesem Lager ist heute nichts mehr zu sehen, als ob es nicht existieren würde. Wie wird es den ehemaligen Bewohnern ergehen? Wir müssen nicht lange auf die Antwort warten. Weniger als drei Straßen weiter, auf einem offenen Feld zwischen